Sicher & leicht durch den Sommer

 

Wie wir den Kreislauf schützen und die heißen Tage genießen können

Wenn der Sommer kommt, steigen nicht nur die Termperaturen, sondern auch unsere Stimmung Die warmen Temperaturen bringen viele Vorteile: längere Tage, frisches Obst und mehr Zeit an der frischen Luft. Gleichzeitig wird unser Organismus allerdings auch gefordert. Die Sommerhitze bedeutet für den menschlichen Körper eine erhebliche Belastung, auf die Rücksicht genoommen werden muss. Gerade das Herz-Kreislauf-System, der Flüssigkeitshaushalt und Stoffwechsel müssen sich anpassen, um mit der Wärme umzugehen.

EIN BEITRAG VON: 

DR. ULRIKE GÖSCHL
ÄRZTLICHE LEITUNG MARIENKRON

Die Durchblutung als zentraler Aspekt der Thermoregulaton:

Der menschliche Körper besteht zu rund sieben bis acht Prozent seines Gewichts aus Blut, das kontinuierlich durch die Gefäße zirkuliert und lebenswichtige Organe versorgt. Bei hohen Außentemperaturen erweitert sich die Hautdurchblutung massiv – bis auf das Zehnfache des Normalwerts. Dies geschieht, damit überschüssige Wärme über die Hautoberfläche abgegeben werden kann. Um eine Überwärmung des Körperkernes zu verhindern wird Blut in die Peripherie transportiert. Die über die Haut und das Schwitzen entstehende Verdunstungskälte sorgt für Abkühlung.

Diese Verschiebung hat allerdings ihren Preis: Die inneren Organe – etwa Darm, Nieren oder auch die Muskulatur – erhalten in Ruhephasen weniger Blut. Die Versorgung des Gehirns wird hingegen bevorzugt. Gleichzeitig verliert der Körper durch das Schwitzen nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Elektrolyte. Damit sinkt das zirkulierende Blutvolumen, und das Herz muss schneller schlagen, um den Blutdruck aufrechtzuerhalten. Diese Kompensationsmechanismen können besonders für ältere Menschen, Säuglinge oder Personen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen belastend oder gar gefährlich sein – vor allem, wenn entwässernde oder blutdrucksenkende Medikamente im Spiel sind.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich der Körper bei extremer Hitze automatisch in einen „Sparmodus“ zurückzieht. Müdigkeit zu Mittag, ein Bedürfnis nach Ruhe oder gar nach einer Siesta sind Ausdruck dieses Schutzprogramms, das in heißen Regionen ganz selbstverständlich zum Alltag gehört. Diese Ruhephasen dienen dem Erhalt der Kreislaufstabilität und schützen vor Überhitzung, besonders dann, wenn keine Klimaanlagen zur Verfügung stehen.

Um im Sommer gesund und stabil zu bleiben, ist es daher hilfreich, einige grundsätzliche Verhaltensweisen an die Hitze anzupassen. 

Wir in Marienkron begleiten Sie mit unserer Expertise gerne dabei, gut durch den Sommer zu kommen. Mit Erfahrung, Einfühlungsvermögen und ein paar hilfreichen Tipps– mit dem Ziel, dass Sie die warmen Tage als wohltuende Zeit erleben, die stärkt und nicht erschöpft. 

Damit Sie frisch durch die heiße Jahreszeit kommen und die leichten Sommertage genießen können.

Cool Down Tipps für den Sommer 

 

1. Bewegung mit Bedacht

Körperliche Aktivität bleibt auch im Sommer wichtig, sollte jedoch an die Außentemperaturen angepasst werden. Sport und Bewegung sollten vorzugsweise in den kühlen Morgen- oder Abendstunden stattfinden. In der Mittagshitze können selbst Spaziergänge den Kreislauf überfordern, da der Kreislauf ohnehin bereits auf Hochtouren läuft. Zu viel Ehrgeiz und falsches timing bergen das Risiko von Erschöpfung oder gar Kreislaufkollaps.

2. Die richtige Kleidung schützt

Leichte, helle und atmungsaktive Kleidung unterstützt die Temperaturregulation und beugt Hitzestau vor. Eine Kopfbedeckung schützt vor Sonnenstich, und ein leichtes Tuch im Schulter- oder Rückenbereich verhindert muskuläre Verspannungen durch Zugluft bei feuchter Kleidung.

3. Sommergerechte Ernährung

In der Hitze ist leichte Kost besser verträglich als schwere, fettreiche Speisen, die den Verdauungstrakt und Kreislauf zusätzlich belasten. Empfohlen sind frische, wasserreiche Nahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Joghurt oder Fisch – in kleinen Mahlzeiten oder in Kombination mit Intervallfasten.

4. Trinken mit Maß und Verstand

Nicht nur viel, sondern auch richtig trinken: Lauwarme, zuckerfreie Getränke wie Pfefferminztee oder ungekühltes Mineralwasser sind ideal. Eiskalte Getränke hingegen können als Gegenregulation starkes Schwitzen auslösen oder zu Halsschmerzen führen. Elektrolythaltige Getränke wie Mineralwässer, Ayran oder auch einmal ein alkoholfreies Bier helfen bei starkem Schwitzen den Mineralhaushalt auszugleichen.

5. Kälteanwendungen gezielt nutzen

Extreme Kälte wie Sprünge in eiskalte Seen sind für den sommerlich belasteten Kreislauf riskant, da es zu einer drastischen Umverteilung des Blutes kommt. Stattdessen sind gezielte, individuell abgestimmte Kneippanwendungen empfehlenswert, um Kreislauf und Immunsystem sanft zu stärken – ohne Überforderung oder unerwünschte Nebenwirkungen.

Allgemein gilt die Devise – je heißer die Außentemperaturen, desto lauer die Anwendungen, Duschen oder Getränke.

4. Marienkroner Erfolgsfaktor: 

Bewegung – der unterschätzte Schlüssel zum Erfolg

 

Bewegung ist ein zentraler Baustein im Rahmen jeder Gewichtsreduktion. Bereits 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, idealerweise ergänzt durch gezieltes Krafttraining, genügen, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern, den Muskelanteil zu erhalten und das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen zu senken.

Dabei ist wichtig zu wissen: Bewegung verbraucht Energie, jedoch meist weniger als häufig angenommen.
Beispielsweise werden bei einer Stunde Radfahren etwa 300 Kilokalorien verbrannt, das entspricht in etwa einem Joghurt mit Obst und Haferflocken, einem Schokoriegel oder zwei Kugeln Eis. Diese Relation zeigt: Allein durch sportliche Aktivität ein Kaloriendefizit zu erzielen, ist herausfordernd.

Entscheidender ist daher die Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining: Während Ausdauertraining die Fettverbrennung unterstützt und das Herz-Kreislauf-System stärkt, führt gezielter Muskelaufbau dazu, dass der Grundumsatz, also der Kalorienverbrauch in Ruhe, dauerhaft ansteigt.