Das Fasten stellt eine große Umstellung für den Körper dar und daher ist es auch nicht ungewöhnlich, dass der Körper auf diese Veränderung reagiert. Beim Fasten werden Giftstoffe, welche sich im Körper befinden, über die Entgiftungsorgane (Darm, Leber, Niere und Haut) ausgeschieden. Der sogenannte Fastenblues ist eine natürliche Nebenwirkung des Entgiftungsprozesses. Manche nehmen diese Reaktionen kaum oder gar nicht wahr, andere wiederum spüren sie umso stärker. Welche Symptome eine sogenannte Fastenkrise mit sich bringen kann und was Sie dagegen tun können, hat unsere Diätologin Christina Karner BBSc. genauer erläutert.

Diätologin Christina Karner, BBSc ©Marienkron
Welche Symptome können auftreten?
Dass Fastenkrisen auftreten, ist nichts Ungewöhnliches. Die meisten Gäste verspüren am zweiten oder dritten Fastentag Beschwerden, die in der Regel nach einem Tag wieder abklingen. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gliederschmerzen oder Kälteempfindlichkeit sind die häufigsten Symptome. Vor allem bei Fastern, die normalerweise einen starken Kaffeekonsum haben und beim Fasten darauf verzichten, treten vermehrt Kopfschmerzen auf. Frauen leiden häufiger unter Kälteempfindlichkeit, daher sollten warme Kuschelsocken und ein Thermophor im Gepäck mit dabei sein.
Was hilft bei einer Fastenkrise?

©Steve Haider
– Ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist essenziell beim Fasten und kann Fastenkrisen mildern. Damit das Trinken auch nicht vergessen wird, bekommen Sie während des Aufenthalts eine Thermosflasche zur Verfügung gestellt, die Sie jederzeit gratis an unserer Teebar auffüllen können.
– Ruhe und frische Luft ist ein simples Heilmittel, welches in den meisten Fällen schon Großes bewirken kann. Eine Runde in unserem wunderschönen Natur-Kurpark zu gehen, bringt den Kreislauf in Schwung und entspannt.
– Meiden Sie Bildschirme und Medienkonsum. Dadurch werden Kopfschmerzen meistens verstärkt und das Stresslevel steigt.
– Achten Sie drauf, ausreichend zu schlafen. Ein guter Schlaf kann wahre Wunder bewirken. (Hier finden Sie Tipps, wie Sie Ihren Schlaf verbessern können)
– Als Heilmittelchen gegen Kopfschmerzen kann auch Pfefferminzöl eingesetzt werden. Dieses verteilt man in einer geringen Menge auf den Schläfen und der Schmerz sollte nach kurzer Zeit nachlassen. Pfefferminzöl erhalten Sie auf Nachfrage bei unseren ÄrztInnen und DiätologInnen. Auch unser hauseigenes „Kopfweh-Adé“-Rollon beinhaltet Pfefferminzöl.
– Kneippen kann gegen Kopfweh helfen, den Kreislauf in Schwung bringen und für einen besseren Schlaf sorgen. Vor allem der sogenannte „kneippsche Espresso“ kann bei Kopfschmerzen hilfreich sein. (Hier geht`s zur Videoanleitung)
– Individuell können beim Arztgespräch auch Wickel, Massagen und andere Behandlungen vereinbart werden, die dabei helfen können, die Fastenbeschwerden so gering wie möglich zu halten.
– Bewegung kann Fastenkrisen abfangen oder mildern. Nutzen Sie das Bewegungsangebot bei uns im Kurhaus und nehmen Sie z.B. bei unseren Walkinggruppen teil oder leihen Sie sich ein Fahrrad aus.
Oft ist der Austausch mit anderen Kurgästen hilfreich. Daher bieten wir im Kurhaus neben der persönlichen Betreuung auch die Fastenbegleitung in der Gruppe an. Dabei können Sie Ihre Erfahrungen, Tipps und Tricks, aber auch Fragestellungen mit anderen Fastern und der Diätolgoin teilen.
Vorbereitung ist das A und O
Ein wesentlicher Faktor, wie stark eine Fastenkrise ausfällt, ist die Vorbereitung. Steigt man zu abrupt in das Fasten ein, hat der Körper größere Schwierigkeiten, mit der Umstellung zu Recht zu kommen. Deshalb ist enorm wichtig, vor dem Fasten richtig zu entlasten. Wie Sie sich auf das Fasten richtig vorbereiten und was Sie in der Entlastungszeit zu sich nehmen sollten, erfahren Sie hier.
Nach dem Tief kommt das Hoch
Wer die Fastenkrise nach etwa einem Tag überwunden hat, wird oftmals mit einem Fastenhoch belohnt. Dieses tritt meistens am Ende des Aufenthalts auf und ist mit dem sogenannten „Runners High“ vergleichbar. Die meisten Gäste beschreiben, dass Sie sich nach dem Fastentief deutlich wohler fühlen und energiegeladener sind. Mit der gewonnenen Energie fällt es einem gleich leichter, schlechte Gewohnheiten abzulegen und gesündere Ernährungsgewohnheiten zu etablieren. Denn Gesundheit beginnt im Darm. Und in Marienkron.